Mittwoch, 29. September 2010, Beginn: 19.30 Uhr
Konsul-Hackfeld-Haus, Großer Clubraum
Birkenstraße 34, 28195 Bremen
Die Krise in Indien verläuft entlang zweier Hauptlinien: die sich
beschleunigende Proletarisierung der ländlichen Bevölkerung und die
durch Aufheizung verursachte Inflation, die den Druck auf die
prekarisierte urbane Arbeitskraft verschärft.
Die Massnahmen des indischen Staats – seien es der Schuldenerlass fuer
Mittelbauern, die 'Operation Greenhunt' gegen den maoistischen
bewaffneten Aufstand oder die ländlichen Beschäftigungsprogramme –
zielen auf die Kontrolle der ländlichen Proletarisierung und der urbanen
Arbeitsmärkte, bzw. der urbanen Arbeiterklasse.
Ausgehend von der Klassensituation in Gurgaon, einem der neuen industriellen Cluster im
Norden Indiens, soll die widersprüchliche Grundlage des 'Indischen
Booms' und die daraus hervorgehende neue rural-urbane Klassenzusammensetzung dargestellt werden. Die in anderthalb Jahren Aufenthalt gemachten Erfahrungen und die
Mitarbeit in einer lokalen kommunistischen Initiative in Gurgaon werden
in unsere Diskussion einfließen.